Prickelnde Atmosphäre, proppevolle Hallen, kurze Fahrtstrecken und eine Jahrzehnte andauernde Rivalität: Die Vorzeichen für das Playoff-Halbfinale zwischen Schwenningen und Ravensburg könnten besser nicht sein.
Die Wild Wings eröffnen heute, Mittwoch (20 Uhr), mit einem Heimspiel die Serie gegen die Towerstars. Kein Zweifel: Schwenningen freut sich aus zwei Gründen auf Ravensburg.
Zum einen atmet man am Neckarursprung auf, dass Mannschaft und Fans die 800 Kilometer weite Reise in den hohen Norden erspart bleibt. "Da sind wir schon froh. Die Fahrten nach Bremerhaven hätten viel Energie genommen", sagt SERC-Trainer Stefan Maier. Zum anderen ist jetzt schon klar, dass es im Derby gegen die Towerstars heiß hergehen wird. Mair: "Das waren schon in der Punkterunde sehr emotionale Spiele."
Die Oberschwaben setzten sich nach sieben Spiele im Viertelfinale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven durch. "Das war fast schon ein halber Krieg: Diese Serie hat keine Mannschaft ohne Verluste überstanden", sagte SERC-Trainer Stefan Mair. In der Tat waren diese Partien teilweise am Rande der Legalität und wurden knüppelhart geführt. Dennoch ist Mair überzeugt, dass Ravensburg nach diesem Viertelfinale voller Adrenalin steckt.
Dagegen müssen die Wild Wings nach fünftägiger Pause erst wieder Tritt fassen. Mair: "Wir müssen gleich im ersten Drittel den Rhythmus finden. Dazu braucht es Laufbereitschaft und Disziplin." Vor einem Ravensburger hat der SERC-Coach besonderen Respekt. "Frédérik Cabana darf man keinen Raum geben. Er kann ein Spiel allein entscheiden." SERC-Stürmer Matthias Forster erklärt seinen persönlichen Schlüssel zum Erfolg so: "Wichtig wird sein, dass wir gegen Ravensburg in der Defensive gut stehen und nicht auf ihre Provokationen eingehen. Wir müssen von der Strafbank wegbleiben, denn Ravensburg hat ein starkes Überzahlspiel."
Das Halbfinal-Duell hat auch deshalb seinen Reiz, weil sechs Profis bereits für beide Klubs spielten. Einer davon ist Peter Boon. "Ich freue mich auf die Serie gegen Ravensburg. Wir müssen in der Defensive so stabil stehen wie gegen Heilbronn. Ravensburg wird sehr aggressiv kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Disziplin wird der Schlüssel zum Erfolg sein", sagt der Schwenninger Stürmer. Der 28-Jährige war 2011 beim Playoff-Finale zwischen Schwenningen und Ravensburg dabei, damals aber noch im Trikot der Towerstars. Die Oberschwaben gewannen die Serie klar mit 3:0 und wurden Meister.
Obwohl die Wild Wings gut erholt und als Favorit in die Serie gehen, wollen die Ravensburger kräftig dagegen halten. "Es ist ein Vorteil für Schwenningen, dass sie ausgeruhter sind. Trotzdem geht es wieder bei Null los. Wir spielen immer gerne gegen Schwenningen. Ich freue mich auf dieses Derby", sagt Towerstars-Trainer Petri Kujala. Ravensburgs Verteidiger Lukas Slavetinsky, der ebenfalls schon das Leibchen mit dem Schwan trug, kommentiert das Duell so: "Das Halbfinale ist nach einer so engen Serie wie gegen Bremerhaven ein Zuckerl für uns. Wir werden die Spiele gegen Schwenningen genießen, aber auch alles versuchen, um ins Finale zu kommen."
Ausführlicher VorberichtDas Potenzial einer bis zum Schluss spannenden Halbfinal-Serie ist auf jeden Fall vorhanden. In diesem Sinne – Möge der Bessere gewinnen.
Los geht es heute um 20 Uhr in der Heliosarena Schwenningen.
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